White Epilepsy

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Philippe Grandrieux – Frankreich 2012 – 68 Min.


K+S: Philippe Grandrieux – T: Corinne Thévenon – Mit Hélène Rocheteau, Nicolas Dafflon, Anja Röttgerkamp, Dominique Dupuy – P: Annick Lemonnier

DCP – ohne Dialog

Deutsche Erstaufführung

 

 

 

 

Zwei Körper begegnen sich, in einer stummen und wilden Umarmung. Philippe Grandrieux lässt die leuchtende Nacktheit dieser choreographierten und doch zutiefst archaischen Begegnung einer Frau und eines Mannes immer wieder vom Dunkel der Natur verschlingen. Es spielt sich ein keuchender Kampf ab. Es geht um Sex. Es geht um Gewalt. Um das physische Verhältnis zweier Körper, aber auch um das Verhältnis von Licht und Dunkel, von Bild und Nicht-Bild. Grandrieux steht in der Tradition des Cinéma du Corps (Catherine Breillat, Gaspard Noé) und sprengt mit seinen radikalen Inszenierungen immer wieder die Grenzen des Kinos. Für "White Epilepsy" hat er das 35mm-Format gekippt und arbeitet die Umarmung in Bildern heraus, die an die Malerei von Caravaggio erinnern und die er mit Stilelementen des Horrorfilms mischt.

 

Philippe Grandrieux, geb. 1954 in Frankreich. Filmstudium an der INSAS in Brüssel. Regisseur von experimentellen Spiel- und Dokumentarfilmen. Seine Filme sind radikales, physisches Kino und maßgelblich vom Horrorfilmgenre beeinflusst.

Filme (Auswahl): Grandeur Nature 1984 – Berlin 1987 – Cafés 1992 – Retour à Sarajevo 1996 – Sombre 1998 – La Vie nouvelle 2002 – Un Lac 2008 – Il se peut que la beauté ait renforcé notre résolution - Masao Adachi 2011 – White Epilepsy 2012