Die Welt für sich und die Welt für mich.

 

 


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Bernhard Sallmann – Deutschland / Österreich 2013 – 45 Min.

B+K+T+P: Bernhard Sallmann – S: Christoph Krüger

Mit Judica Albrecht (Sprecherin), Hans Peneder (Klavier)

Digital – deutsch


 

Szenen einer Ehe: Der schwedische Dichter August Strindberg befindet sich in den 1890er Jahren in einer schweren Krise. Anstatt zu schreiben, wendet er sich der Fotografie, Chemie und Alchemie zu. Er befindet sich währenddessen im Exil in Österreich, zusammen mit seiner jungen Wiener Frau, Frida Uhl, die ein Kind erwartet. Nach der Geburt zieht es Strindberg nach Paris. Erst zwei Jahre später möchte er seine Tochter wiedersehen. Die Scheidung droht, Strindberg sucht Zuflucht in der Religion, um seine erneute Krise zu überwinden.

Sallmann lässt Strindbergs Geschichte vor den Landschaften erzählen, die den Dichter zur Zeit seiner Krise umgeben haben. Er orientiert sich dabei an den Romanen „Inferno“ und „Kloster“, in denen Strindberg seine österreichische Zeit verarbeitet.

Ein Film, der sich fast schwelgerisch gehen lässt – in diese oberösterreichische Fluss- und Auenlandschaft hinein, Stimmungen und Jahreszeiten aufnehmend: die Landschaft steht für die Texte und die Texte stehen für die Landschaft. Man hat sich, vor allem durch das ruhig fließende Wasser der Donau, so sehr eingelassen auf den Rhythmus des Films, den Rhythmus der Strindbergschen Prosa, dass man den Schnitt in der Mitte des Films so empfinden muss, ein bisschen, wie wenn einem der Atem genommen wird. – Johannes Beringer

Dienstag 18:30 Uhr Werkstattkino – Zu Gast: Bernhard Sallmann


Bernhard Sallmann, geboren 1967 in Linz/Österreich. Studium der Publizistik, Germanistik und Soziologie in Salzburg und Berlin, Studium der Filmregie an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg. Seit 2004 freier Filmemacher. Sporadisch Texte, Vorträge und Lehraufträge. Lebt in Berlin.

Filme (Auswahl): Ad marginem 1995 – Menschen am Kanal 1999 – Neugeteilter Himmel 2000 – Berlin-Neukölln 2001 – L. schweigt 2003 – Die Lausitz 20x90 2004 – Träume der Lausitz 2009 – Das schlechte Feld 2011 – Die Welt für sich und die Welt für mich. 2013 – Sevan 2014